KUH+DU: Frau vor Milchregal
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Der Milchratgeber

Es gibt unzählige Milchmarken, die mit idyllischen Werbebildern und verschiedenen Siegeln werben. Der Verbraucher ist damit oft überfordert. Daher landet häufig die günstigste Milch im Einkaufskorb. Welche Haltungsbedingungen hinter den einzelnen Milchmarken stecken, ist nur Wenigen bekannt.

Wir haben im Rahmen der KUH+DU Kampagne verschiedene Milchmarken hinsichtlich der Haltungsbedingungen der Milchkühe verglichen. Befragt wurden dazu Anbauverbände, Molkereien und Lebensmitteleinzelhändler. Das Ergebnis ist der erste Milchratgeber für einen kuhfreundlichen Konsum. Im Fokus standen vier Aspekte der Kuhhaltung:

  • Stallhaltung mit oder ohne Auslauf im Freien
  • Fütterung
  • Enthornung 
  • Mutter-Kalb-Trennung

Für den Milchratgeber der Welttierschutzgesellschaft wurden vor allem bekannte Milchmarken untersucht. Der Milchratgeber ist ab sofort online bestellbar und enthält eine praktische herausnehmbare Vergleichstabelle im Taschenformat.

Der Milchratgeber

Sie möchten kuhfreundliche Milch trinken? Der Milchratgeber sagt Ihnen, woran Sie eine tiergerechtere Milchkuhhhaltung erkennen können.

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Vorgaben nur bei Bio-Siegeln

Für alle Bio-Milchmarken mit dem deutschen bzw. europäischen Bio-Siegel gibt es gesetzliche Mindestanforderungen zur Haltung von Milchkühen wie beispielsweise Auslauf im Freien. Die Vorgaben der privaten Anbauverbände wie z. B. Bioland, Demeter oder Naturland gehen darüber hinaus. Die von Demeter zertifizierten Bio-Milchmarken wie beispielsweise Ökodorf Brodowin oder Schrozberger Milchbauern schneiden im Vergleich der Marken am besten ab. Denn zusätzlich zum garantierten Auslauf im Freien und zum hohen Grün- und Raufutteranteil behalten die Kühe ihre Hörner. Die Arla Bio Weidemilch wird durch die eigene vorgegebene Weidepflicht genauso gut bewertet wie die Bio-Milchmarken mit dem Bioland- oder Naturland-Siegel.

Konventionelle Haltung von Milchkühen

Bei den meisten konventionellen Marken hingegen gibt es keine konkreten gesetzlichen Vorgaben zur Haltung von Milchkühen. Daher muss beim Kauf dieser Milch damit gerechnet werden, dass diese Kühe weniger kuhgerecht gehalten werden. Einige der Marken werben zwar mit einem hohen Grünfutteranteil (z. B. Sternenfair Milch) oder mit Laufställen (z. B. Oldenburger oder Osterland). Andere Aspekte wie Auslauf im Freien oder die Einschränkung der Enthornung spielen hingegen keine Rolle. Begriffe wie „artgerechte Tierhaltung“ oder Bilder von Kühen auf der Weide sagen nichts über die konkreten Haltungsbedingungen und das Wohl der Kühe aus.

Über den Milchratgeber: Umfrage – Kooperationen – Auslage

Das Interesse am Milchratgeber ist seitens der Verbraucher als auch der Medien sehr groß. Eine Umfrage unter den Nutzern des Ratgebers (615) ergab, dass 90 Prozent von ihnen nach der Lektüre verstärkt Bio-Milch kauften, generell weniger Milch konsumierten oder gänzlich auf pflanzliche Alternativen umgestiegen sind. Durch größere Kooperationen wie mit der »Molkerei Schrozberg, die auf 500.000 Joghurtgläsern auf den Milchratgeber hingewiesen hat, sowie größere Auslagen in »Bio-Supermärkten, Öko-Kisten, Arztpraxen, Bibliotheken sowie in Bäckereien und auf Wochenmärkten sensibilisierten wir viele Menschen für die Milchkuhhaltung. Bis heute nutzten über 109.000 Menschen den Milchratgeber (Stand September 2017).

Die vergessenen Milchkühe: Helfen Sie!

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